Heute am 25. Mai ist der „Internationale Tag der vermissten Kinder“ (Missing Children’s Day). Ziel des Tages ist es, an vermisste Kinder zu erinnern und diejenigen, die ein Kind vermissen, zu unterstützen und ihnen Hoffnung zu geben.
Das Symbol des Tages ist die Blüte des Vergissmeinnicht.
Der Verein SOS Kindesentführung e.V. gedenkt an dem Tag insbesondere auch den Kindern, die von einem Elternteil aus ihrem Umfeld gerissen und entführt wurden.
Es ist drei Jahre her, seit Dr. Hakim Yousfi, Augenarzt am Erasme-Krankenhaus in Belgien, Himmel und Erde bewegt hat, um seine Tochter Inès zu finden. Die Kleine war kaum ein Jahr alt, als sie von ihrer Mutter Dorota und ihrer Großmutter Wanda Romaniuk, beide Polinnen, aus ihrem Familienheim in Brüssel weggebracht wurde. Inzwischen ist die Mutter verstorben, aber die Großmutter hält das Kind immer noch in Polen.
Verein “SOS Kindesentführung e.V.” stellte sich neu auf
Aus allen Teilen Deutschlands reisten sie an, und auch ein Betroffener aus Österreich nahm die weite Anfahrt auf sich: die Mitglieder der Vereins “SOS Kindesentführung e.V.“, die sich am 14. Dezember im “Work Inn” im Hamm trafen, um ihren Verein für die Zukunft neu auszurichten. Es sind allesamt Betroffene, die teils seit Jahren um ihre ins Ausland entführten Kinder kämpfen. Dabei waren es nicht etwa Fremde, die diese Straftaten begingen, sondern Familienangehörige, in der Regel der andere Elternteil.
An Gesetzen, die die Rückführung entführter Kinder zeitnah ermöglichen sollen, fehlt es nicht, dafür umso mehr an deren praktischer Umsetzung.
“Wenn wir beispielsweise unser Nachbarland Polen betrachten, so kam es 2018 nur zu 3 tatsächlichen Rückführungen bei 27 Verfahren”, erläutert Vereinsvorsitzender Thomas Karzelek.
Die Dunkelziffer dürfte weitaus höher sein. Denn nicht jedes zurückgebliebene Elternteil hat die Kraft, die Geduld und das Geld, um ein Rückführungsverfahren zu betreiben – immer im Ungewissen, wie es letztlich ausgehen wird.